US-Grundsätze für die KI-Regulierung: Weniger ist mehr!

Experten aus verschiedensten Bereichen – von Datensicherheit bis zu Sozialwissenschaft – sind sich einig, dass eine Regulierung Künstlicher Intelligenz (KI) erforderlich ist, um KI-Systeme zur Verantwortung zu ziehen. Bisher haben sich die USA nicht am Global Partnership on AI beteiligt – einem Projekt der G7-Staaten, das die gemeinsame Definition einer KI-Regulierung zum Ziel hat. Mit einem „America first“ -Ansatz wollen die USA sicherstellen, dass sie globales Innovationszentrum bleiben und ihr technologischer Fortschritt mit ihren Werten übereinstimmt. Daher strebt die US-Regierung anstelle eines internationalen Abkommens nationale KI-Standards an. In der vergangenen Woche hat die US-Regierung zehn Grundsätzen veröffentlicht, die Behörden bei der Ausarbeitung von Gesetzen und Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz im privaten Sektor berücksichtigen sollten. Diese Grundsätze lassen sich in drei Bereiche unterteilen: öffentliches Vertrauen und Transparenz, Fairness und Risikomanagement sowie Fortschritt und Sicherheit.

Öffentliches Vertrauen und Transparenz

Indem zuverlässige und robuste, also vertrauenswürdige KI-Anwendungen gefördert werden, soll das Vertrauen der Öffentlichkeit in KI gewährleistet werden. Darüber hinaus soll Transparenz in Bezug auf KI-Anwendungen und die entsprechende Offenlegung von Informationen dazu dienen, dieses Vertrauen weiter zu stärken. Aus diesem Grund sollte auch die Öffentlichkeit in den Prozess der Definition von KI-Regeln einbezogen werden.

Fairness und Risikomanagement

KI-Anwendungen sollten auf Fairness abzielen und nicht diskriminieren. Gesellschaftliche Vorteile und Verteilungseffekte sollten daher bei der Definition KI-Vorschriften berücksichtigt werden. Darüber hinaus soll ein risikobasierter Ansatz verwendet werden, um zu bestimmen, welche AI-basierten Risiken akzeptabel sind und ob die zu erwartenden Vorteile den zu erwartenden Schaden überwiegen.

Fortschritt und Sicherheit

KI-Vorschriften müssen sich an die rasanten Änderungen und Updates von KI-Anwendungen anpassen. Datensicherheit (Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit) muss für Daten, die mit Hilfe von KI-Systemen verarbeitet, gespeichert oder übertragen werden, gewährleistet werden. Behörden sollen AI-bezogene Strategien unter einender abstimmen, um einheitliche Regelungen zu gewährleisten aber auch um Erfahrungen untereinander auszutauschen.

Die oben genannten Punkte haben durchaus ihre Berechtigung. Dennoch werden die veröffentlichten Grundsätze zur KI-Regulierung kritisch kommentiert, da sie sehr vage formuliert sind und somit eher Empfehlungen als verbindliche Regeln darstellen. Martijn Rasser, Senior Fellow am Center for New American Security, sagt dazu: “Jegliche Richtlinie, die eine Behörde definiert, könnte auf Grund der vagen Formulierung abgelehnt werden.” Darüber hinaus betonte das Büro für Wissenschafts- und Technologiepolitik des Weißen Hauses weiter, dass es die regulatorische „Überanstrengung“ eingrenzen wolle, und forderte andere Nationen auf, diesem Beispiel zu folgen. Hinsichtlich der strengen Datenschutzbestimmungen, die die EU bereits erlassen hat, kann allerdings davon ausgegangen werden, dass die EU-Staaten auch eine strengere KI-Regulierung anstreben werden, die eine Forderung nach erklärbaren KI-Systemen oder Sicherheitsmechanismen im Sinne von menschlicher Kontrolle beinhalten könnten.

Quellen:

[1] aitrends | White House Releases 10 AI Principles for Agencies to Follow
[2] THE VERGE| White House encourages hands-off approach to AI regulation


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